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Common Assessment Framework (CAF)

Common Assessment Framework (CAF) ist das gemeinsame Qualitätsbewertungsmodell der öffentlichen Verwaltung Europas. Auch in Deutschland setzen Bundes-, Landes- und kommunale Behörden dieses Modell erfolgreich ein, um ihre Leistungsfähigkeit kontinuierlich zu verbessern.

Herkunft

Auf der 1. Europäischen Qualitätskonferenz im Mai 2000 in Portugal haben die für den öffentlichen Dienst zuständigen Minister beschlossen, in den EU-Mitgliedstaaten das gemeinsame europäische Qualitätsbewertungsmodell "Common Assessment Framework" (CAF) einzuführen. Es wurde im Rahmen von EUPAN, dem Netzwerk der Abteilungsleiter der EU-Mitgliedstaaten für die öffentliche Verwaltung, erarbeitet.

An der Entwicklung des CAF waren auch die Europäische Stiftung für Qualitätsmanagement (European Foundation for Quality Management, EFQM) und die Deutsche Hochschule für Verwaltungswissenschaften in Speyer beteiligt. Sowohl das EFQM-Modell als auch die Kriterien des Speyerer Qualitätswettbewerbs sind wichtige Grundlagen für CAF.

Zielsetzung

CAF wurde mit dem Ziel entwickelt, die Modernisierung und die Verbesserung der Leistungsfähigkeit in der öffentlichen Verwaltung Europas zu fördern. CAF bietet den Verwaltungsorganisationen unterschiedlicher Größe, Struktur und fachlicher Ausrichtung eine einfache Möglichkeit, ihre Stärken und Verbesserungspotenziale zu erkennen und daraus Verbesserungsmaßnahmen abzuleiten. CAF will die Einrichtungen der öffentlichen Verwaltung mit den Prinzipien des Total Quality Management (umfassendes Qualitätsmanagement) vertraut machen und sie an die Praxis des PDCA-Zyklus heranführen. PDCA steht für Plan (planen), Do (umsetzen), Check (überprüfen) und Act (anpassen). CAF will auch Bindeglied zwischen den verschiedenen Qualitätsmanagement-Modellen sein, die im öffentlichen Dienst angewendet werden. Schließlich sollen auch Leistungsvergleiche (Benchmarking und Benchlearning) des öffentlichen Sektors unterstützt werden.

Vorteile

CAF ist ein leicht handhabbares Qualitätsbewertungsmodell. Es ermöglicht eine Organisationsentwicklung von innen heraus, indem die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter intensiv in den Veränderungsprozess einbezogen werden. Organisationen, die bereits eine oder mehrere CAF-Selbstbewertungen durchgeführt haben, sehen beispielsweise folgenden Nutzen:

  • Qualität wird definiert, weiterentwickelt und optimiert,
  • die Organisation erkennt, wie gut sie ist, und entwickelt ein gemeinsames Verständnis davon, wo und wie sie sich verbessern kann,
  • Zusammenhänge in der Organisation werden erkannt,
  • Vernetztes Denken wird gefördert,
  • Kommunikationsbarrieren werden erkannt und beseitigt,
  • Lernen findet statt,
  • Effektivität und Effizienz der Organisation werden verbessert,
  • die Steuerungskompetenz steigt.

Methode

Die Qualitätsbewertung mit CAF ist eine Selbstbewertung. Sie wird von einer internen repräsentativ zusammengesetzten Bewertungsgruppe durchgeführt und hat den Charakter eines Dialogs, in den alle Ebenen der Organisation einbezogen werden. Sichtweisen, Erfahrungen und Kenntnisse zu den Themenfeldern und Indikatoren werden diskutiert und miteinander vergleichen. Ein gemeinsames Bild der Situation – wie ist es jetzt, und wo wollen wir hin? - wird entwickelt. So findet eine systematische Analyse der Stärken und Verbesserungsbereiche der Organisation statt. Die so gewonnenen Bewertungsergebnisse liefern eine hervorragende Basis für die Entwicklung und Umsetzung von Verbesserungsmaßnahmen. Der CAF-Prozess beginnt mit einer fundierten Managemententscheidung über Ziel, Projektorganisation und Ressourcen des Gesamtprozesses und endet mit der Umsetzung eines Aktionsplans in der Linienorganisation. Der CAF-Prozess besteht aus insgesamt zehn Schritten, die ausführlich im Leitfaden für die Praxis dargestellt sind.

Anwendung

In Deutschland ist das CAF-Modell bereits von einer Reihe von Behörden angewendet worden u.a. vom Bundeskartellamt, dem Bundeszentralamt für Steuern, von der Deutschen Rentenversicherung Bund, der Staatsbibliothek zu Berlin – Stiftung Preußischer Kulturbesitz sowie der Postbeamtenkrankenkasse Stuttgart und einige weitere Behörden.

Weiterentwicklung

Am 28. November 2019 verabschiedeten die EUPAN-Generaldirektoren in Helsinki einstimmig den CAF 2020.

Das CAF 2013 wurde komplett überarbeitet und die nun neue Version „CAF 2020“ vom Netzwerk der CAF-Korrespondenten und dem CAF Resourcen Center von EIPA in einem zweijährigen Prozess entwickelt.

Der Kern von CAF 2020 ist ein Fragebogen mit 200 Beispielen für die Selbstbewertung öffentlicher Organisationen. Die Grundstruktur mit 9 Kriterien und 28 Unterkriterien ist erhalten geblieben. Die Sprache wurde vereinfacht, verkürzt und ist jetzt übersichtlicher. CAF 2020 verstärkt den Fokus auf Digitalisierung, Agilität, Nachhaltigkeit, Innovation, Zusammenarbeit (Partizipation) und Vielfalt. Dadurch haben sich die einzelnen Unterkriterien und Beispiele erheblich geändert.

Die Kompatibilität zum Vorgänger CAF 2013 ist gewährleistet.

Informationsmaterialen:

CAF ist kostenlos und wird von EUPAN, dem CAF Resource Center von EIPA und dem Netzwerk der nationalen CAF-Korrespondenten bereitgestellt.

Informationen zu CAF auf Europäischer Ebene finden Sie auf der Seite von EUPAN, www.eupan.eu/caf/ , sowie des European Institute of Public Administration (EIPA): EIPA - EU

Kontakt
Bundesministerium des Innern und für Heimat
DV1
Telefon: 03018 / 681-0
Telefax: 03018 / 681-12926
E-Mail: DVI2@bmi.bund.de

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